Foto: Zweckverband Regio-S-Bahn

Ausbau Garten- und Wiesentalbahn

Gartenbahn und Wiesentalbahn

Die Wiesentalbahn (heutige S6) erschließt von Basel aus das Wiesental. Der Beginn ist in Basel Badischer Bahnhof, mit zeitweiser Verlängerung zum SBB. Von Basel aus verläuft die Strecke über Riehen nach Lörrach von wo sie über Steinen, Maulburg und Schopfheim bis nach Zell i. W. geführt wird.

Bereits im Staatsvertrag zwischen der Schweiz und dem damaligen Großherzogtum Baden von 1852 wurde der Weg für die Bahnverbindung geebnet. Seit 1862 ist die Strecke in Betrieb. Der Staatsvertrag ist noch heute gültig.

Mit den Modernisierungsmaßnahmen zwischen 2003 und 2005 bekam die Strecke den Charakter einer modernen S-Bahn. Die Strecke ist Teil der trinationalen S-Bahn Basel und wird aktuell von der SBB betrieben. In dieser Form ist sie für den Pendlerverkehr im Wiesental von hoher Relevanz. In Basel Bad Bf hat sie Anschluss an den Fernverkehr und die Rheintalbahn. Die deutliche Auslastung der Strecke macht die mit dem Ausbau verfolgte Verdichtung zum 15-Min-Takt zwischen Basel Bad Bf und Lörrach Hbf notwendig.

Grafik: Zweckverband Regio-S-Bahn 2030

Die Gartenbahn (heutige S5) führt von Weil am Rhein durch den Tüllinger Tunnel nach Lörrach und von dort nach Steinen. In den Pendlerstoßzeiten wird die S5 von dort ohne Bedienung der Unterwegshalte bis Schopfheim verlängert.
Die Gartenbahn wurde 1890 eröffnet. Im Jahr 1999 wurde sie mit den zusätzlichen Haltepunkten „Weil am Rhein Gartenstadt“ und „Weil am Rhein Pfädlistraße“ zu einer modernen S-Bahn ausgebaut. Betrieben wird die Strecke von der SBB. Die Gartenbahn ist neben der Verbindung zwischen Weil am Rhein und Lörrach auch für den überregionalen Pendlerverkehr relevant. Die Strecke schließt im Bahnhof Weil am Rhein an die Rheintalbahn an. Dies stellt die Verbindung für die Pendler aus und in Richtung Freiburg dar.

Foto: Zweckverband Regio-S-Bahn/ Christine Schorer

Projektverlauf

Die bisherige Projekthistorie im Überblick:

Ausschreibung Leistungsphase 2 HOAI (Vorplanung)

Vorbereitung der Ausschreibung für Leistungen der Vorplanung durch die DB Netz AG

Abschluss der EBWU Untersuchung

Abschluss Grundlagenermittlungen (Leistungsphase 1 HOAI)

Abschluss der Betriebsprogrammstudie

Grundlagenermittlungen in Leistungsphase 1 HOAI

Leistungsphasen 1 und 2 HOAI unterzeichnet

Vertragsverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und des Zweckverbands wurden abgeschlossen.

Externe Projektleitung

Schüßler-Plan Ingenieursgesellschaft übernimmt Projektleitung

Machbarkeitsstudien und erster Kostenüberschlag

Untersuchung verschiedener Streckenvarianten für den 2-gleisigen Ausbau

Foto: Zweckverband Regio-S-Bahn

Projektziele

Die hohe Nachfrage mit jährlich mehr als 9 Mio. Fahrgästen und die damit verbundene hohe Auslastung der Linien S5 und S6 zeigen bereits heute, dass die derzeitige Versorgung an Zügen auf dem Streckenabschnitt Basel Bad Bf – Lörrach Stetten an ihren Grenzen ist. Eine positive Wachstumsprognose für die an Basel grenzenden deutschen Kommunen sowie der Bau des Zentralklinikums Lörrach werden für eine weitere Zunahme der Nachfrage nach ÖPNV-Angeboten sorgen.

Aus diesem Grund wurde der Zweckverband Regio-S-Bahn 2030, dessen Mitglieder die beteiligten Kommunen im Wiesental, der Schweizer Bund und das Land Baden-Württemberg sind, gegründet mit dem Ziel die Ausbauplanungen für die Garten- und Wiesentalbahn voranzutreiben.

Grafik: Haltepunkte Garten- und Wiesentalbahn
Grafik: Haltepunkte Garten- und Wiesentalbahn

So ist ein 15-Minuten-Takt zwischen Basel Badischer Bahnhof und Lörrach Hauptbahnhof und ein weiterer Haltepunkt für das im Bau befindliche Klinikum in Lörrach geplant sowie die ganztägige Verlängerung der S5 über Steinen hinaus nach Schopfheim mit Bedienung aller Unterwegshalte. Für die angestrebte Taktverdichtung wurden bereits Fahrplanstudien und Machbarkeitsstudien in Abstimmung mit der DB Netz vom Zweckverband beauftragt und so die grundsätzliche Machbarkeit des Ausbaus nachgewiesen.

Mit Beauftragung der Eisenbahninfrastrukturunternehmen der Deutschen Bahn über die Leistungsphasen 1 und 2 HOAI fiel Ende 2021 der Startschuss für die Planung des Projekts "Ausbau der Garten- und Wiesentalbahn" mit dem Ziel einer Inbetriebnahme bis zum Jahr 2035.

Foto: Unsplash/ Obedulla Desai

Infrastrukturbedarf

Auf Grund der sich durch den zusätzlichen Halt am Zentralklinikum verschiebenden Fahrplanlagen und der geplanten weiteren Entwicklung des Verkehrsangebotes auf der Wiesentalbahn (15-min-Takt zwischen Basel und Lörrach) erfordert der geplante Ausbau mehrere umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen im Streckenverlauf für die Schaffung einer neuen Kreuzungsmöglichkeit inkl. zusätzlich benötigter Pufferzeiten:

  • Zweigleisiger Ausbau zwischen Riehen und Lörrach Hbf
    • Vollständige Zweigleisigkeit im genannten Streckenabschnitt
    • Ausbau Bahnstation Lörrach-Stetten
  • Zweigleisiger Ausbau zwischen Lörrach Haagen/Messe und Steinen inkl. dem künftigen Haltepunkt am neuen Klinikum
    • Vollständige Zweigleisigkeit im genannten Streckenabschnitt
    • Ausbau Bahnstation Lörrach-Brombach/Hauingen
    • Neuer Haltepunkt am Zentralklinikum
  • Zweigleisiger Ausbau zwischen Maulburg und Schopfheim Bahnhof
    • Vollständige Zweigleisigkeit im genannten Streckenabschnitt
    • Ausbau Bahnstation Maulburg
    • Ausbau Bahnstation Schopfheim West
Foto: Zweckverband Regio-S-Bahn

AGWTB als Planungsprojekt der DB Netz AG

Der Planungs- und Finanzierungsvertrag über die Leistungsphasen 1 und 2 HOAI des Projekts "Ausbau der Garten- und Wiesentalbahn" wurde im Rahmen der Wiesentalkonferenz am 13.10.2021 zwischen ZRL und den Eisenbahninfrastrukturunternehmen der Deutschen Bahn geschlossen. Mit der Unterzeichnung begann offiziell die Planung der DB für den Ausbau der Garten- und Wiesentalbahn. Diese findet in enger Abstimmung mit dem Zweckverband sowie der externen Projektleitung statt. Weiteres zur Planung der DB Netz AG ist auch unter folgendem Link zu erfahren: bauprojekte.deutschebahn.com/p/wiesentalbahn

Der Zweckverband

Der Zweckverband Regio-S-Bahn 2030 (ZRL) ist ein kommunaler Zweckverband, der sich im Landkreis Lörrach für die Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) einsetzt. Der Verbandssitz ist Lörrach (Landratsamt) von wo aus auch die Verwaltung übernommen wird. Verbandsvorsitzende ist Landrätin Marion Dammann, stellvertretender Vorsitzender ist der Lörracher Oberbürgermeister Jörg Lutz. Der Zweckverband trifft seine politischen Entscheidungen über die Verbandsversammlung, welche zweimal jährlich öffentlich stattfindet.

Der ZRL wurde im Jahr 2001 gegründet, ursprünglich nur mit dem Ziel die Strecke zwischen Zell i. W. und der Schweizer Staatsgrenze, sowie die Strecke zwischen Lörrach und Weil am Rhein zu modernisieren, sodass das Niveau einer Regio-S-Bahn gegeben ist.

Nach Erreichung des ursprünglichen Zwecks trat 2017 eine neue Satzung des Zweckverbands in Kraft. Mit dem neuen Namen „Zweckverband Regio-S-Bahn 2030“ stehen die Verbesserung der Infrastruktur und der Bedienqualität des gesamten grenzüberschreitenden Regio-S-Bahn-Netzes im Fokus. Dies geschieht u. a. durch politische Positionierung zugunsten der Regio-S-Bahn und die Begleitung infrastruktureller Maßnahmen.

Mitglieder des ZRL sind die folgenden Städte und Gemeinden:

  • Landkreis Lörrach                             
  • Stadt Lörrach                        
  • Stadt Rheinfelden (Baden)               
  • Stadt Weil am Rhein             
  • Stadt Kandern (beratendes Mitglied)
  • Stadt Schopfheim                             
  • Stadt Zell i.W.                       
  • Gemeinde Bad Bellingen                  
  • Gemeinde Binzen (beratendes Mitglied)
  • Gemeinde Efringen-Kirchen
  • Gemeinde Eimeldingen                    
  • Gemeinde Grenzach-Wyhlen           
  • Gemeinde Hausen i.W.                    
  • Gemeinde Maulburg             
  • Gemeinde Schliengen                      
  • Gemeinde Schwörstadt                    
  • Gemeinde Steinen